Hypnose: Der sanfte Weg
ins Unterbewusstsein
Claudia Krebs | Heilpraktikerin
Die Bezeichnung Depression leitet sich vom lateinischen Begriff deprimere = heruntergedrückt ab und zeichnet sich nicht nur durch eine besonders schwere und anhaltende Form von Niedergeschlagenheit und Trauer aus. Depressionen weisen auch eine andere Qualität auf, als die „normale“ Alltagstraurigkeit. Die Depression verändert den Menschen und kann in der Regel von ihm allein nicht bewältigt und gelöst werden. Typischerweise gibt es bei einer Depression ein Missverhältnis zwischen der empfundenen Traurigkeit und dem vermeintlichen oder echten Auslöser.
Depressionen gehören zu den häufigsten und im Hinblick auf die damit verbundenen Folgen am gravierendsten unterschätzte Erkrankung. Weltweit leiden circa 350 Millionen Menschen unter einer depressiven Störung, für das Jahr 2020 sagt die WHO voraus, dass Depressionen die weltweit zweithäufigste Volkskrankheit sein werden.
Jeder von uns kennt das Gefühl von Niedergeschlagenheit, Traurig- und Trostlosigkeit. Es sind völlig normale Reaktionen auf negative Erlebnisse und Erfahrungen, auf Verletzungen, Enttäuschungen, unerfüllte Erwartungen, Belastungen oder gar Verluste. Wichtig ist, dass sich diese Gefühle des Gedrücktseins, der Schwere und Leere oder Sinnlosigkeit nicht dauerhaft einstellen, sondern nach einer angemessenen Zeit wieder den positiven und lebensbejahenden Gefühlen Platz machen.
Ist dies nicht der Fall oder halten diese niedergeschlagenen Phasen über einen unverhältnismäßig langen Zeitraum an, ist es wichtig einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker für die Diagnosestellung und Behandlung aufzusuchen.
Die Therapie einer Depression gehört unbedingt in die Hände eines erfahrenen Behandlers mit offizieller Heilerlaubnis (Heiler, Hypnose-Coaches, Hypnotiseure ohne Heilerlaubnis zählen nicht dazu!). Nur so ist gesichert, dass der Therapeut auch über das notwendige medizinische Fachwissen, welches für die Behandlung unabdingbar ist, verfügt.
Wird die depressive Störung frühzeitig erkannt und fachmännisch behandelt, ist sie häufig gut therapierbar. Insbesondere die sogenannten reaktiven Depressionen lassen sich hervorragend mit Hypnosetherapie behandeln. Dies sind Depressionen, die als Reaktion auf ein belastendes Erlebnis oder ein bedrückendes Ereignis entstanden sind. Während der Hypnose gegen Depressionen können die zugrundeliegenden Konflikte identifiziert und gelöst werden, weil es im Trancezustand eine direkte Verbindung zum Unterbewusstsein gibt. Die Veränderungsarbeit kann während der Hypnose oft leichter erfolgen, da nicht der bewusste Verstand des Depressiven im Wege steht.
Selbstverständlich ist nicht immer eine ursächliche Therapie notwendig. Dann bietet sich ein lösungs-fokussierter Ansatz an, der neue positive Lebensziele aufzeigt und dem Betroffenen wieder einen Sinn im Leben gibt. Wichtig bei der Hypnose gegen Depressionen ist selbstverständlich, dass sich der Patient auf die Hypnotherapie und den sich daraus ergebenen Veränderungsprozess einzulassen vermag, denn ohne die „Mithilfe“ würde jede Therapie ins Leere laufen.
Das Erscheinungsbild einer Depression kann sehr vielgestaltig und das Ausmaß sowie die Schwere der Symptome können sehr individuell entwickelt sein. Die charakteristischen Merkmale der Depression sind eine gedrückte und traurige Grundstimmung sowie eine Hemmung von Antrieb und Denken in Verbindung mit Schlafstörungen.
Depressive Menschen sind niedergeschlagen, freud- und interessenlos, sie fühlen sich innerlich „leer“, ein Gefühl der Gefühlslosigkeit macht sich in ihnen breit. Es fehlen positive Gefühle gegenüber Bezugspersonen (Ehegatten, Kindern), aber auch sich selbst gegenüber. Depressive Personen nehmen sich selbst in der Regel nicht mehr positiv wahr. Sie fühlen sich wert- und nutzlos, überflüssig oder gar schuldbeladen.
Gleichzeitig ist auch der Antrieb gemindert, den Depressiven fehlt die Initiative und Energie, das tägliche Leben zu bewältigen und sie sind schnell müde und erschöpft. Ist die Depression besonders deutlich ausgeformt, wird bereits von außen sichtbar, dass sich die Betroffenen nur langsam bewegen und sprechen, die Stimme ist leise, die Antworten kommen zögerlich und der Gesichtsausdruck ist versteinert oder geht ins „Leere“ (gehemmte Depression).
Bei der agitierten Depression kommt die große innere Unruhe deutlich zum Ausdruck: Der Betroffene ist motorisch stark erregt, läuft ziel- und rastlos umher. Lavierte (= maskierte) Depressionen hingehen zeigen sich mehr auf der körperlichen Ebene: Häufig werden Druck- oder Schweregefühle in der Brustgegend oder Kopf-, Brust- und Rückenschmerzen beklagt.
Ein wesentliches Symptom der Depression sind die Schlafstörungen in Verbindung mit morgendlichem Früherwachen und weitere Symptome wie Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfung, Schwindel, Herzrasen und Libidoverlust. Die aktivste Zeit für Depressive ist der Abend, während es am Morgen schwerfällt, das Bett zu verlassen.
Gleichzeitig sind häufig auch Konzentration, Aufmerksamkeit, Auffassung und Gedächtnis gestört. Es kommt viel zu Grübeleien über an sich wenig bedeutende Inhalte (Grübelzwang). Die Betroffenen fühlen sich hoffnungslos, ihre Leben und ihre Zukunft erscheint ihnen grau in grau oder wie in einem schwarzen Tunnel. Häufig plagen sie Gefühle von Schuld, Trauer, Wert- und Hilflosigkeit. Je nach Ausprägung der Symptome führen Depressive ein Leben in der Zurückgezogenheit, sie vernachlässigen Hobbys, Freunden, Beruf und Familie.
Es ist noch nicht eindeutig klar, welche Faktoren ursächlich für die Entstehung von depressiven Störungen verantwortlich sind. Ähnlich wie bei der Entstehung von Angstzuständen spielen auch bei der Entstehung von Depressionen mehrere und gleichzeitig verschiedene Faktoren eine Rolle.
Als Ursache kommen beispielsweise eine genetische Disposition und Veranlagung sowie im Wesentlichen auch eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur in Frage. Untersuchungen haben gezeigt, dass es einen depressiven Persönlichkeitstypus gibt, der Charakterzüge mit hoher Bereitschaft zur Aufopferung aufweist. Daneben ist für diese Persönlichkeit eine starke Abhängigkeit von anderen kennzeichnend.
Vielfacher Stress oder gar Dauerstress und das Erleben von belastenden Lebensereignissen spielen ebenfalls eine große Rolle bei der Entstehung einer Depression. Typische Auslöser können beispielsweise der plötzliche Verlust von oder der anhaltende Konflikt mit nahen Bezugspersonen sein. Aber auch gravierende Veränderungen der gewohnten Lebensweise wie Verlust des Arbeitsplatzes können ursächlich genannt werden.
Neben den Faktoren, die für die Entstehung von Depressionen wichtig sind, gibt es auch verschiedene Theorien zur Entstehung. Die psychoanalytische Sicht geht davon aus, dass eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung und ein vermindertes Selbstwertgefühl entscheidend für die Ausprägung einer depressiven Störung sind.
Beides zusammen macht den Betroffenen im höchsten Maße empfänglich für Frustrationen und Enttäuschungen auf der einen Seite, während er besonders bedürftig ist für Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit auf der anderen Seite.
Depressionen setzen häufig bereits im sehr jungen (Erwachsenen-) Alter ein, Frauen sind etwa doppelt so häufig von dieser Diagnose betroffen wie Männer, ebenso insbesondere (Langzeit-) Arbeitslose, weil ihnen oft mit dem Verlust des Arbeitsplatzes der Sinn des Lebens verloren gegangen ist.
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Schwere aber teilweise auch mittelgradige Depressionen gehören unbedingt in die ärztliche und/oder psychotherapeutische Behandlung, die über einen längeren und regelmäßigen (manchmal auch sehr engmaschigen) Zeitraum ablaufen sollte. Dies gilt insbesondere dann, wenn Suizidgedanken hinzukommen. In diesem Zusammenhang ist evtl. auch die Gabe von Medikamenten notwendig, die über einen Zeitraum vom Behandler verschrieben werden müssen. Bei sehr ausgeprägter, schwerer oder auch extrem lang anhaltender Symptomatik ist eine ausschließlich auf Hypnotherapie aufgebaute Behandlung wahrscheinlich nicht ausreichend, darum scheuen Sie sich nicht, sich weitere Unterstützung zu holen. Eine erste Anlaufstelle ist immer auch ihr Hausarzt/ihre Hausärztin, ihre Krankenversicherung oder beispielsweise die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention www.deutsche-depressionshilfe.de. Informationen und Kontakte zu Sozialpsychiatrischen Diensten in Hamburg finden Sie hier www.hamburg.de/seelische-gesundheit/